Samstag, 5. Oktober 2013

Burmese Days 2013 - Rote Spucke und was eine Nuss damit zu tun hat

Für ihre Freundlichkeit sind die Burmesen berühmt. Doch öffnen die Burmesen ihren Mund zu einem Lachen, strahlen einen meistens tief dunkelrot verfärbte Zähne an. Ob alt, ob jung, ob Mann, ob Frau, einzig und alleine junge Frauen sieht man eher selten mit den immer wieder doch etwas erschreckenden Verfärbungen. Was ist da los in Myanmar? Einfach nur mangelnde Hygieneeirichtungen? Gibt es da kein Zahnpflege-Krokodil, das wie bei uns durch die Schulen geht (Stichwort KAI)? Auch wenn beide Begründungen wahrscheinlich sind, gibt es für die roten Münder eine ganz einfache und sehr traditionelle Erklärung: Die meisten Burmesen kauen Betelnüsse.

An fast jeder Straßenecke gibt es kleine Stände, an denen die kleinen grünen Päckchen präpariert werden. Diese werden dann in den Mund gesteckt und wie Kaugummi manchmal Stunden gekaut. Dabei setzt ähnlich wie beim Alkoholgenuss eine entspannende und gleichzeitig anregende Wirkung ein.



Und so geht's... Betelnuss-Stückchen aufs kleine Betelblatt legen.



Mit flüssigem gelöschten Kalk bestreichen (ob das so richtig gesund ist?).




Je nach Händler oder wie vom Kunden gewünscht werden nun verschiedene Gewürze und Geschmäcker wie Kautabak, Anis, Minze u.v.m. hinzugefügt.








Und nun noch zusammenfalten.




Fertig!




Die kleinen Päckchen selbst werden nach dem Kauen irgendwo eher unauffällig in die Gegend geworfen und verrotten. Nicht so einfach verschwindet jedoch die rote Spucke, die sich beim Kauen bildet. Die wird nämlich einfach nur ab und an ausgespuckt. Auch Taxifahrer öffnen an der Ampel ganz gerne mal kurz die Tür und spucken auf den Asphalt. Und so ist ganz Yangon mit roten mal kleinen, mal größere Spuckflecken gepflastert (am Anfang habe ich immer gedacht hier wäre jemand hingefallen und das wäre Blut, schnell wird einen jedoch klar, dass so viel kein Volk der Welt hinfällt :-)). Ein etwas gewöhnungsbedürftiger Anblick, aber burmesische Tradition.




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